Wir haben einen herrlichen Urlaub in den Abruzzen hinter uns. Vorab gibt es nur ein paar Bilder von unser Tour-Tracks, die zeigen wo wir uns rumgetrieben haben. Sobald ich dazu komme, werde ich es mit Bildern untermauern. Die lange Anfahrt von zwei Auto-Tagen hat sich gelohnt. Man braucht dort ein Auto um flexibel die einzelnen Touren anfahren zu können. Die Tour-Ausgangspunkte sind teilweise nur über Schotterpisten und sehr schlechte Straßen erreichbar.
Die Lage unserer Touren zwischen Rom und Adria-Küste
In dieser schönen Hütte haben wir gewohnt. Beim Abendbrot hatten wir ständig Sicht auf die steilen Felswände des Monte Camicia. Aus dieser Richtung erscheint der Gipfel nur schwer ersteigbar. Wir haben ihn später von der Rückseite gut besteigen können.
Unsere erste kleine Inspektionstour führte uns (per Auto) rund um das Gran Sasso Massiv. Viele Lawinenabgänge des letzten Jahres haben regelrechte Schneisen in den Wald geschlagen. Man hatte für diese Gegend ungewöhnliche 3 m Schnee, was zu vielen Lawinenabgängen geführt hat. Einer solchen Schnee-Gesteinslawine ist auch das Hotel Rikopiano zum Opfer gefallen Die Straße oberhalb ist zerstört und der Campo Imperatore kann nicht mehr durch die Ringstraße von Castelli erreichbar. Die Lawinen haben wie hier regelrechte Schneisen in den Wald geschlagen. Darunter liegt noch heute Schnee.
Das ist die Burg Rocca Calascio. Sie war Kulisse für viele Filme, wie z.B. auch für den Film "Im Namen der Rose".
Um zu den Ausgangspunkten unserer Touren zu kommen mussten wir oft unbefestigte Straßen nutzen, die ihren Namen nicht verdienten, denn es waren keine Straßen sondern "Holperwege" wie die Hochland-Straßen in Island. Hier waren wir stets froh unseren Forester zu haben, der solche Sachen, wie immer, gut gemeistert hat.
Monte Brancastello
Start für unseren ersten Berg war die Hochebene des Campo Imperatore, die auch Italiens Klein-Tibet genannt wird, weil sie relativ hoch ( > 1500 m) liegt und eine Fläche von vielen km² umfasst.
Der Blick zum Corno Grande, dem höchsten Abruzzenberg, wird oft durch Wolken verhindert.
Der Weg führt über schmale Pfade in steilen Wiesenhängen. Bei dem starken Wind der an diesem Tag herrschte erschien uns der Weg teilweise anspruchsvoll und auch etwas ausgesetzt.
Den Gipfel ziert nur diese kleine Tafel.
Rückweg über den Kamm zwischen Monte Aquila und Monte Brancastello
Monte Camicia, der Berg dessen Felswände wir beim Abendbrot sehen
Schon auf der Hinfahrt zum Tour-Ausgangspunkt ist die östliche Bergkette des Gran Sasso Massivs vor der Hochebene Klein-Tibet, dem Campo Imperatore, zu sehen. Hier grasen Pferde und Kühe in einer Herde ohne jeden Zaun.
Links ist nun unser Gipfelziel der Monte Camicia zu sehen.
Über Wiesenhänge geht es hinauf auf den Ostkamm des Gran Sasso Massivs.
Im Taleinschnitt bis hoch zum Joch unterhalb des Monte Camicia liegt hier sogar noch Schnee.
Eine Gemse hat sich diesen kühlen Fleck als Ruheplatz ausgewählt.
Links sieht man nun sch die Spitzen von denen die steilen Felswände abfallen, die wir von unserer Hütte aus sehen können.
Der Gipfel ist erreicht.
Blick entlang des Kammes in Richtung Westen, Corno Grande, Monte Brancastello, Monte Prena.
Am Horizont ist sogar die Adria zu sehen.
Im Refugio Fonte Fetica, das direkt unter dem Gipfel des Monte Camicia liegt gab es ein kühles Bier für mich.
Schafherde im Bereich des Campo Imperatore.
Monte Amaro im Majella
Das Majella ist ein eigenes Massiv ca. 50 km Luftlinie entfernt vom Gran Sasso Massiv. Wir haben hier den höchsten Berg, den Monte Amaro bestiegen.
Um zum Ausgangspunkt zu kommen mußte mit dem Auto eine fleckenweise asphaltierte, aber eigentlich üble Schotterstraße gemeistert werden. Sie führt bis vor diese Felswand an der man parken konnte,
Es ist zwar die kürzeste Variante des Aufstieges, die wir gewählt haben, dafür mussten die 1300 hm aber über kurze Distance gemeistert werden. In dieser Schlote ging es ohne Unterbrechung hoch.
Weiter oben geht der Weg in steile Schuttfelder über.
Endlich ist die Hochebene der Majella erreicht.
Wunderbare Bergblumenfelder zieren den Schutt.
Der Gipfel des Monte Amaro
Blick in Richtung Adria.
Auf dem Gipfel gibt es ein Biwak mit mindestens 8 Schlafplätzen.
Nun beginnt der Abstieg
Im lockeren Geröll konnte man etwas rutschen oder die Stöße etwas dämpfen.
Als das Auto vor der Felswand auf uns wartete, waren wir froh schadlos wieder unten zu sein. Nun stand noch die üble Autoabfahrt vor uns. Aber alles hat ohne defekte gut geklappt
Castel Manfrino - Civitella
Es sollte eigentlich eine Ausruhtour werden. Das Ergebnis war aber eine absolut schlauchende Tour, bei der ich ein erhebliches Flüssigkeitsdefizit aufgebaut hatte. Erstens war die Tour komplett unter tausend Meter also Bullenhitze über 30° auf der ganzen Strecke. Zweitens waren unsere Führerangaben falsch, die Tour war viel länger und drittens hatten wir einen Lawinenstrich des letzten Winters zu queren. Über die umgestürzten Bäume zu klettern war ziemlich zeitraubend.
Unsere Tour führte durch das Gole Salinello zum Castello Manfrino.
Schon auf der Hinfahrt haben wir die beeindruckende Lage des Ortes Cavitella del Tronto mit seiner Festung bewundert.
Am Taleingang befindet sich die Grotta St. Angela, die an die frühzeitliche Besiedlung dieses Gebietes erinnert.
Über den Höhenweg am Talrand sind wir zum Castel Manfrino, einer alten Burg aufgestiegen.
Hier sieht man einen solchen Lawinenstrich des letzten Jahres der viele Bäume mitgerissen hat. Die Überwindung solcher Striche ist sehr zeitraubend.
Auf der gegenüber liegenden Talseite verläuft eine schmale Gebirgsstraße.
Castel Manfrino, unser Ziel.
Rückzu sind wir in die Schlucht Gole Salinello abgestiegen und entlang der Schlucht zurückgelaufen.
Hier gabs sogar noch ein bisschen Kraxelei mit einem Kletterseil gesichert :-).
Nach der Tour sind wir noch nach Cicitella gefahren um die beeindruckende Stadt mit ihrer Festung kennenzulernen.
Der Marktplatz von Civitella
Viele Häuser werden von einer Stahl-Armierung gesichert, weil sie offensichtlich ohne diesem Korsett sehr baufällig wären.
Blick von der Festung in Richtung Gole Salinello
Über die Häuserdächer von Civitella geht der Blick hier zum Gran Sasso Massiv.
Die schmalste Gasse Italiens gibt es in Civitella. Sie ist schmäler als meine Schulterbreite!
Pizzo Cefalone und Monte Aquila - Unterwegs auf dem Kamm des Gran Sasso
Die Hitze war so erdrückend, dass wir versucht haben uns möglichst hoch aufzuhalten.Das Hotel Campo Impaeratore im dortigen Skigebiet liegt auf 2150 m Höhe und war damit blendend geeignet nur Temperaturen unter 30° aushalten zu müssen.
Nach dem Tour-Start ging es gleich über die steilen Wiesenhünge hinauf auf den Kamm.
Rückblick auf das Skigebiet mit Hotel und der Seilbahn hinunter nach Fonte Cerreto
Hier wird der Blick zum Pizzo Cefalone frei.
Auf teilweise ausgesetzten Steigen auch mit etwas Kraxelei wird der Gipfel erreicht.
Auf dem Gipfel gab es sogar zwei Gipfelkreuze. Hier der Blick zum Pizzo di Intermesoli (rechts) und zum Monte Corvo (links)
Rückblick auf den Gipfelkamm und den Portella-Sattel
Von links nach rechts Pizzo Cevalone, den wir gerade bestiegen haben, weiter Monte Corvo dann Pizzo di Intermesoli und ganz rechts der höchste Berg des Gran Sasso, der Corno Grande.
Hier im Refugio Duca degli Abruzzi gab es sogar ein kühles Bier im Sonnenschein.
Vom Refugio aus sind wir nicht abgestiegen sondern auf dem Kamm weiter zum Monte Aquila gestiegen. Beim Rückblick sieht man wieder Hotel und Parkplätze, ebenso wie unseren späteren Rückweg unterhalb der Felswand entlang.
Der Gipfel des Monte Aquila kann ohne Kraxelei erreicht werden.
Von hier ein herrlicher Blick über die Ebene des Campo, das Klein-Tibet.
Sogar unsere Burg Rocca Calascio konnten wir von hier aus sehen.
Blick über den Campo, links der Ostkamm des Gran Sasso
Monte Di Mezzo
Der Lago di Campotosto war frühr der Bereich eines Torfabbaugebietes. Nach bau der Staumauern ist ein herrlicher See entstanden, der jetzt wohl sogar Naturschutzgebiet ist. Auf der Ostseite des Sees erhebt sich der Monte di Mezzo, den wir bestiegen haben.
Auch hier gibt es mannshohe Königskerzen.
Der Aufstieg führt über steile Bergwiesenhänge. Im Hintergrund das Gran Sasso Massiv.
Am schönsten ist es wirklich, wennman die Buchenwaldzone überwunden hat, der Blick frei wird und einen der Wind kühlt.
Der große See Lago di Campotosto ist von hier oben gut zu überblicken.
Steile Wiesen und Felswände auf der Westseite. Hier wäre der Aufstieg deutlich schwieriger.
Der Gipfel sieht leider etwas zerstört aus, aber die Sicht war prächtig!
Abstieg durch ein wildes Tal im Buchenwald.
Pizzo di Moscio
Der Pizzo di Moscio ist der am weitesten nördlich liegende Berg der Abruzzen, den wir bestiegen haben. Startpunkt war der Parkplatz am Zeltplatz Ceppo
Hierhin führte eine schmale Bergstraße, die uns hier von einer Schafherde versperrt wurde. Der Schäfer hat uns mit den beiden schwarzen Hunden eine Bahn gemacht, dass wir vorbei gekommen sind.
Vom Parkplatz aus ging es durch Buchenwald aufwärz, hier an einer Weide für Pferde und Maultiere vorbei.
In dem steilen Buchenwald lag dieser steile Hohlweg
Als wir auf die hoch liegenden Weideflächen kamen haben wir zuerst diese Herdenhunde gesehen, die sich hier an einer Wasserstelle tummeln.
Der Gipfel ist nun schon zu sehen.
Es geht über einen breiten Wiesenrücken hinauf.
Pferde und Rinder sind hier in den herden einträchtig nebeneinander. Im Hintergrund sieht man das Gran Sasso Massiv
Ursache dieser Formen sind die Schafe. Sie schaffen sich Wind- und Wetterschutz an den freigegrabenen Grasnaben. Das haben wir schon in Island beobachtet.
Zwischen den Steinen sind immer wieder schöne Gebirgsblumen zu sehen. Auch hier der Blick zum Gran Sasso Massiv.
Picknick auf dem Gipfel
Auf der Heimfahrt sieht man nochmals unseren Gipfel halbrechts am Horizont.
Pizzo di Camarca - Monte Jenca
Zu den nördlichsten Gipfeln des Gran Sasso Massivs gehören diese beiden Gipfel.
Startpunkt war eine Farm, nicht weit vom Sattel Colle Della Croce. Schon diesem Bild sieht man die Hitze an, die hier herrschte.
Das erste Stück mußten wir einen steilen Fahrweg hinauflaufen, den die Schäfer mit dem Jeep hochfuhren. Dieser hier hat die Motorhaube offen, um nach dem steilen Berg besser zu kühlen,
Überall Pferde oder Rinderherden,
die hier im Joch am Lago Di Camarda trinken können.
Man kann von hier sogar bis zum Lago di Campotosto und den Bergen dahinter sehen.
Dieletzen Meter zum Gipfel
Hinter dem Gipfelkreuz geht es mehrere hundert Meter runter, Felswand!
Blick zum Pizzo Cafelone, den wir bestiegen haben.
Beim Abstieg haben wir uns entschieden, noch auf den hinter dem Joch liegenden Monte Jenca zu steigen.
Blick Richtung Norden. Hier endet das Gran Sasso Massiv.
Blick vom Monte Jenca auf unseren Gipfel Pizzo di Camarca und das Gran Sasso Massiv
Er ist uns mit respektvollem Abstand lange gefolgt und hat überwacht, dass wir uns seiner Herde nicht nähern
Der Blumenteppich erinnert an einen Steingarten.
Refugio Garibaldi
Das Refugio Garibaldi ist die älteste Berghütte der Abruzzen. Wir haben Sie das erste Mal von oben bei unserer Tour vom Pizzo Cafelone zumMonte Aquila gesehen. Diesmal nun sind wir vom zweiten Skigebiet des Gran Sasso Massivs am Prati Tivo gestartet und durch das Tal Val Maone das ganz besondere Einblicke bietet aufgestiegen. Zum Prati Tivo führt eine lange Serpentine mit unzähligen Spitzkehren über mehr als 1000 hm.
Parkplatz im Skigebiet Prati Tivo.
Der Aufstieg beginnt wieder im Buchenwald. Man steigt erst auf einen Sattel und dann wieder hinab in das Val Maone
Das haben die Ausläufer von Lawinen des letzten Winters hinterlassen.
Auch hier im Hintergrund Zerstörung durch Lawinen.
Die schmalste Stelle des Val Maone.
Hier öffnet sich das Tal
Blick zum Pizzo Cefalone, den wir schon bestiegen hatten.
Das Refugio Garibaldi wurde 1886 erbaut.
Es besteht nur aus einem Winterraum und einem bewirtschafteten Raum, der an den Wochenenden des Sommers offen hat. Der Winterraum ist wie in den Alpen immer offen.
Ganz in der Nähe der Hütte versteckt sich dieses Denkmal.
Wir haben von der Hütte einen Abstieg durch freies Gelände benutzt.
Eine Abruzzen-Gemse
Hier runter musste ein bisschen gekraxelt werden, um nicht im Geröll absteigen zu müssen.
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